Die Hispano Filmproduktion und Synchronisation

1936 wurde in Berlin die Hispano Filmproduktion unter Beteiligung der spanischen Produktionsfirmen CIFESA und UFILMS gegründet. Geleitet wurde sie von Johann W. Ther. Neben (Propaganda-) Dokumentarfilmen war auch angedacht, Unterhaltungsfilme für den deutschen und spanischen Markt herzustellen. Nachdem 1936/37 der Dokumentarfilm „Geißel der Welt/ Kampf in Spanien“ in die Kinos kam (Teile dieses Films kamen dann auch im Dokumentarfilm „Helden in Spanien“ [1938] vor) sollte 1938 eine „Carmen“-Adaption unter dem Titel „Andalusische Nächte“ in Berlin gedreht werden. Für die Hauptrolle hatten Hitler und Goebbels die spanische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin Imperio Argentina (1910-2006) angedacht, eine glühende Franco-Verehrerin. Der Film sollte bei der UFA gedreht und von ihr auch produziert werden. Doch die UFA zeigte wenig Interesse an der Dame aus Spanien- worüber Goebbels verärgert war. Doch auch die Schauspielerin selbst erregte das Missfallen des Ministers. In seinem Tagebuch schrieb er: „…die Dame lernt kein Deutsch“. Der Film entstand dann dennoch: in einer deutschen und einer spanischen Sprachversion. Imperio Argentina drehte danach noch einen weiteren Film in Berlin: „La Cancion de Aixa/ Hinter Haremsgittern“, der aber nur auf spanisch gedreht wurde und Im Sommer 1940 in Synchronfassung in Deutschland gezeigt wurden. Danach entschwand Frau Argentina Richtung Paris. Zwei weitere Musikfilme entstanden mit der Sängerin Estrelita Castro: „Der Barbier von Sevilla“ und „Sehnsucht“, die beide synchronisiert in Deutschland anliefen. 1941 gründete man dann die „Synchronabteilung der Hispano-Film Produktion Berlin“, bei der einige Filme eingedeutscht wurden. Allerdings stellte man wohl auch Synchronfassungen in anderen Sprachen her. Die Hispano Film besteht auch noch nach dem 2. Weltkrieg, tritt aber nicht mehr in Erscheinung. Sie wird 1956 nach Wiesbaden verlegt, ein Jahr später dann liquidiert.

Sehnsucht-suspiros-de-espaa-img-9596
spanisches Filmplakat zu „Suspiros de Espana“ der in Deutschland „Sehnsucht“ hieß

hinter haremsgittern aixa
Vorspann zu „La Cancio de Aixa“, in Deutschland „Hinter Haremsgittern“

4 Gedanken zu “Die Hispano Filmproduktion und Synchronisation

  1. Klaus Schumann

    Guten Tag,
    ich habe einen neuen Artikel zum 96.Geburtstag von Carmen Lahrmann gefunden mit bisher nicht veröffentlichten Bildern. Passt so ein Artikel in Ihren Rahmen?
    Wenn ja, dann antworten sie mir und ich kümmere mich darum.
    MfG Klaus Schumann Berlin

    Like

    1. Hallo Herr Schumann, bitte entschuldigen Sie die späte Rückmeldung. Daran wäre ich interessiert. Es müßte nur geklärt sein, ob der Artikelverfasser mit einer Veröffentlichung einverstanden ist bzw. ob man einen Link legen kann. Mfg Peter Hoffmann

      Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s