Gefährliche Frauen (I 1939 – DF 1939)

Gefährliche Frauen
Originaltitel: Io, suo padre
Produktion: Scalera Film, Italien, 1939
Regie: Mario Bonnard
Deutsche Fassung: Lüdtke & Dr. Rohnstein, Berlin
Dialogregie: Dr. Konrad P. Rohnstein
Dialogbuch: Dr. Konrad P. Rohnstein
Tonsystem: Tobis-Klangfilm
Deutscher Verleih: DiFu – Deutsch-Italienische Film-Union
Deutsche Erstaufführung: Dez. 1939

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Romolo Tonelli – Erminio Spalla          – C.W. Burg
Augusto Tonelli – Augusto Lanza          – Wolfgang Staudte
Eva                      – Eva Maltagliati          – Tina Eilers
Anna                   – Mariella Lotti             – Erika Goerner
Renata                – Clara Calamani          – Cecilie Gelers
Amalia Tonelli  – Margherita Bagni      – Edith Karin
Giorgio               – Carlo Romano            – Willi Kaufmann
Sandro                – Piero Pastore             – Oskar Schättiger
Roberto              – Guido Notari              – Werner Scharf
Radesio               – Vittorio Venturi        – Siegfried Weiß
Kellnerin            – Ina Nicolaus              – Ilse Abel

weiterer Synchronsprecher: Fritz Staudte

Inhalt:

Der junge Augusto Tonelli hat das Zeug zu einem Meisterboxer, trainiert wird er von seinem Vater Romolo, der früher ebenfalls ein großer Boxer war. Aber Augusto hat eine Schwäche- die Frauen. Eine der Damen wird seine Geliebte. Sie hat kein Interesse am Boxen und somit entfremdet sich Augusto dem Boxring und auch dem Vater. Als Augusto die Dame heiraten möchte, macht sie Schluss mit ihm. Augusto kehrt in den Ring zurück.

Anmerkungen:

C.W. Burg sprach Erminio Spalla auch in den Filmen Kapitän Orlando und Die Letzten vom Giarabub.

 

Margherita Bagni und Erminio Spalla

(Scan wurde mir von Herrn William Gillespie, https://germanfilms.net/ zur Verfügung gestellt)

Die Frau gehört mir! (USA 1939 – DF 1939)

Die Frau gehört mir 02

Paramount-Werbung

Die Frau gehört mir! (Pazifik-Express entgleist)
Originaltitel: Union Pacific
weiterer Titel: Union Pacific (Titel Neustart 1965)
Produktion: Paramount, 1939
Regie: Cecil B. deMille
Deutsche Fassung: Paramount Synchronabteilung, Berlin
Dialogregie: Harry Frank
Dialogbuch: Friedrich Koppe
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  Paramount Filmverleih, Berlin
Deutsche Erstaufführung:  15.09.1939

Der Film wurde 1965 für einen Kinoneustart nochmals synchronisiert: mit Claudia Brodzinska (Stanwyck), Michael Cramer (McCrea), Peer Schmidt (Preston)

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Mollie Monahan               – Barbara Stanwyck                Til Klokow
Captain Jeff Butler           – Joel McCrea                            Fritz Ley
Dick Allen                           – Robert Preston                      Oskar Schättiger
Fiesta                                    – Akim Tamiroff                       – ?
Sid Campeau                      – Brian Donlevy                         – ?
Leach Overmile                 – Lynne Overman                     Ernst Legal
Bankier Barrows               – Henry Kolker                          C.W. Burg
Dr. Harkness                      – Stanley Andrews                   Otto Henning

weiterer Synchronsprecher: Harry Frank

Inhalt:

1860er Jahre: die Eisenbahngesellschaften Union Pacific und Central Pacific sollen eine Eisenbahn quer durch die USA bauen. Der Bankier Barrows will die Bauarbeiten der Union Pacific sabotieren, um seinen Reichtum zu mehren. Er heuert den Abenteurer Campeau an, der den Bau sabotieren soll. Rechte Hand Campeaus ist der Spieler Dick Allen, ein früherer Offizier. Die Union Pacific engagiert Jeff Butler, der Campeau das Handwerk legen soll. Dabei treffen Butler und Jeff Allen aufeinander- beide waren früher bei der gleichen Einheit und befreundet. Schon bald entbrennt zwischen beiden ein Kampf um die junge Postangestellte Mollie. Als ein Lohnzug der Union Pacific überfallen wird, hat Jeff sofort Jeff als einen der Täter im Auge. Als er Dick Allen verhaften will, kommt ihm Mollie zuvor, die Allen heiratet, obwohl sie eigentlich Butler liebt. Mollie und Dick Allen wollen mit einem Versorgungszug fliehen. In dem Zug befindet sich auch Jeff Butler. Dann wird der Zug von Indianern überfallen. Den Überfall überleben nur Mollie, Jeff und Dick. Verzweifelt wehren sie sich gegen die Übermacht- da kommt in letzter Sekunde die Armee zur Hilfe. Die Union Pacific gewinnt den Wettlauf gegen die Central Pacific. Als der letzte Streckennagel bei einer feierlichen Einweihung gelegt wird, versucht Campeau den unbewaffneten Jeff Butler zu töten- trifft aber versehentlich Dick Allen. Campeau wird von Butlers Freund Leach erschossen.

Anmerkungen:

Mit einem Budget von ca. 1 Mio. US-Dollar eine der teuersten Produktionen jener Jahre. In Deutschland lief der Film im September 1939 an. Zu der Zeit wurden in Deutschland nur noch wenige US-Produktionen gestartet- von denen allerdings einige, wie „Südsee-Nächte“, „Rose-Marie“ oder „Abenteuer in China“ sehr erfolgreich in den reichsdeutschen Kinos liefen. „Die Frau gehört mir“, dessen deutsche Synchronfassung um fast 30 Minuten gegenüber dem US-Original gekürzt wurde, lief 1947 nochmals unter diesem Titel und in der 1939er Synchronfassung in den Kinos der alliierten Besatzungszonen an.

Kapitän Orlando (I 1940 – DF 1941)

Kapitän Orlando
Szenenfoto mit Paola Barbara, Otello Toso

Kapitän Orlando
Originaltitel: Il Ponte dei Sospiri
Produktion: Scalera, Italien, 1940
Regie: Mario Bonnard
Deutsche Fassung: Lüdtke & Dr. Rohnstein, Berlin
Dialogregie: Kurt Werther
Dialogbuch: Alfred Haase
Tonsystem: RCA-Photophone (I) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  DiFU – Deutsch-Italienische Film-Union
Deutsche Erstaufführung:  September 1941

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Madonna Imperia                 – Paola Barbara           Elisabeth Lennartz
Orlando (OF:Rolando) Candiano – Otello Toso    Oskar Schättiger
Eleonora Grado                      – Mariella Lotti           Käthe Vanden
Graf Negroni                           – Guilio Donadio         – Alfred Haase
Bertuccio                                  – Virgilio Riento        Christian Gollong
Scalabrino                                – Erminio Spalla        C.W. Burg
Sandrigo                                   – Giorgio Capecchi     Werner Schott
Lando Grado                           – Giacomo Moschini  Wolf Trutz
Davila                                        – Dino di Luca             Hanns Eggerth

weiterer Synchronsprecher: Erich Dunskus

Inhalt:

Der venezianische Kapitän Orlando Candiano fällt in seiner Heimat einer Intrige zum Opfer und landet im Gefängnis. Seine Geliebte Eleonora kann ihn retten. Orlando fährt wieder für Venedig zur See.

Anmerkungen:

Bei dem deutschen Titel könnte man ein Seefahrer-Action-Spektakel á la Errol Flynn erwarten; dem ist allerdings nicht so. Im Vordergrund des Filmes stehen Intrigen und Machenschaften im Venedig des 16. Jahrhunderts. Die Hauptdarstellerin, Paola Barbera, wird in diesem Film von Elisabeth Lennartz synchronisiert. Elisabeth Lennartz (1902-2001) machte ihre Schauspielausbildung in Frankfurt/M. und hatte ihr erstes Bühnenengagement in Leipzig. 1923 spielte sie erstmals im Film („Im Namen des Königs“). Ab 1927 wirkte sie in Berlin, u.a. am Renaissance-Theater. Sporadisch spielte sie in den 1930er Jahre auch in Tonfilmen mit, so in „Ich bei Tag und Du bei Nacht“ (1933, mit Willy Fritsch und Käthe von Nagy). Als Synchronschauspielerin war Elisabeth Lennartz schon in den frühen 1930er Jahren tätig; im Krieg dann auch in Paris bei der Continental-Film. Nach dem Krieg folgte sie ihrem Ehemann Gustav Knuth in die Schweiz. Gelegentlich wirkte sie dann auch am Theater, so am Zürcher Schauspielhaus. Im Kino konnte man sie noch einmal in einem Remake des Rühmann-Filmes „Wenn wir alle Engel wären“ (1956, mit Dieter Borsche, Marianne Koch, Gustav Knuth) sehen.

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Elisabeth Lennartz

Sie können den Film hier erwerben:

https://www.jpc.de/jpcng/movie/detail/-/art/kapitaen-orlando-filmclub-edition-70-limitiert-auf-1200-stueck/hnum/9835405

Meuterei auf der Bounty (USA 1935 – DF 1936)

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Meuterei auf der Bounty
Originaltitel: Mutiny on the Bounty
Produktion: MGM, USA, 1935
Regie: Frank Lloyd
Deutsche Fassung: MGM Synchronabteilung, Berlin
Dialogregie: Wilhelm Reinking
Dialogbuch: Paul Mochmann
Tonschnitt: Hans Lüdke, Heinz Haber
Tonmeister: Oskar Haarbrandt
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  MGM, Berlin
Deutsche Erstaufführung: 08.09.1936 (OmU)

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Fletcher Christian                 – Clark Gable                 Siegfried Schürenberg
Kapitän Bligh                        – Charles Laughton        Erich Ponto
Seekadett Roger Byam         – Franchot Tone             Oskar Schättiger
Burkitt                                   – Donald Crisp                – ?
Ellison                                    – Eddie Quillan               Wolfgang Staudte
Sir Joseph Banks                    – Henry Stephenson       – ?
Lord Hood                              – David Torrence           C.W. Burg
1. Offizier Mr. Fryer               – DeWitt Jennings          Otto Henning
Kapitän Nelson                      – Francis Lister              Erich Fiedler
Byams Mutter                         – Spring Byington           – Edith Robbers

weitere Synchronsprecherin:  Lia Fricke-L’Arronge

Am 05.03.1951 lief eine von der MGM neu erstellte Synchronfassung an; mit Siegfried Schürenberg (Gable), O.E. Hasse (Laughton) und Axel Monjé (Tone) in den Hauptrollen

Inhalt:

Portsmouth, 1787. Die HMS Bounty begibt sich auf eine über zweijährige Reise nach Tahiti, um von dort Brotfruchtbäume zu laden, die man als billige Nahrung für Sklaven benötigt. Das Kommando führt Kapitän Bligh, ein Mann niederer Herkunft, aber ein hervorragender Seemann, der aber für seine Brutalität bekannt ist. Einer der Offiziere ist Fletcher Christian, der um Ausgleich bemüht ist. Als einer der Seekadetten ist der junge Roger Byam an Bord, der sich bald mit Christian anfreundet. Schon vor der Abfahrt stellt sich die Brutalität Blighs heraus: er lässt einen Seemann prügeln, obwohl er bereits tot ist. Während der Fahrt zeichnet sich Bligh vor allem dadurch aus, das er seine Mannschaft wg. geringster Anlässe prügeln lässt. Außerdem kürzt er die Essensrationen. Auf Tahiti darf Byam an Land, da er an einem Wörterbuch der tahitischen Sprache schreiben will. Fletcher Christian hingegen muss auf Befehls Blighs an Bord bleiben. Allerdings sorgt der tahitische Häuptling Hitihiti dafür, dass Christian doch an Land kommen darf. Beide -Byam und Christian- verlieben sich in Inselschönheiten. Nach einigen Wochen beginnt die Rückfahrt. Dort stirbt zunächst der beliebte Schiffsarzt „Bacchus“, da ihn Bligh trotz Krankheit antreten lässt. Dann lässt der Kapitän noch einige Männer in Ketten legen. Daraufhin schreitet Fletcher Christian ein; er ruft zur Meuterei auf. Kapitän Bligh und einige seiner Getreuen werden auf ein Beiboot gesetzt und müssen versuchen Land zu erreichen. Mit seemännischem Geschick und harter Hand gelingt es Bligh tatsächlich, eine Insel zu erreichen. Indessen haben die Meuterer wieder Tahiti erreicht, wo sie über ein Jahr sorglos leben. Dann jedoch erreicht eine britische Fregatte die Insel; Kapitän ist- Bligh, der auf Rache aus ist. Fletcher Christian kann in letzter Minute mit Getreuen fliehen. Roger Byam, der an der Meuterei nicht beteiligt war, bleibt auf der Insel. Er wird zusammen mit einigen Männern von Bligh in Ketten gelegt und in England vor Gericht gestellt. Dort werden die Männer allesamt zum Tode verurteilt. Zwar hat Bligh vor Gericht gesiegt, als Seemann ist sein Ansehen allerdings geschädigt. Durch einen Gnadengesuch seines Freundes Sir Joseph an den König wird Roger Byam begnadigt. Christian und seine Leute haben die verlassene Insel Pitcairn erreicht, wo sie von nun an leben.

Anmerkungen:

Einer der ganz großen Kinoerfolge der MGM. 1936 „Oscar“ für den besten Film. Clark Gable, Charles Laughton und Franchot Tone wurde als beste Darsteller nominiert, Regisseur Frank Lloyd für die Regie. Franchot Tone (1905-1968) gehörte damals zu den bekanntesten Stars der MGM, der meist für die zweite männliche Hauptrolle eingesetzt wurden. Im Drehjahr heiratete er Joan Crawford, die Ehe hielt allerdings nur drei Jahre. Tone starb 1968 an Lungenkrebs.
Für Charles Laughton ist in der 1936er Synchronfassung der Charakterschauspieler Erich Ponto (1884-1957) zu hören. Ponto war seit 1908 als Schauspieler tätig; ab 1930 auch oft in Nebenrollen im Film. Ponto lebte von 1914 bis 1947 in Dresden, danach in Stuttgart. In den 1930er Jahren synchronisierte Ponto oft, häufig auch bei der MGM, wo er mehrfach für Lionel Barrymore eingesetzt wurde. Einer seiner bekanntesten Filme ist „Der dritte Mann“ (1949) von Carol Reed. Sein letzter Film war „Der Stern von Afrika“ (1956/57) wo er, bereits todkrank, eine kleine Rolle übernahm.

US-Kinotrailer

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MGM-Werbeanzeige

Die weiße Schwadron (I 1936 – DF 1938)

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Die weiße Schwadron
Originaltitel: La Squadrone Bianco
Produktion: E.N.I.C., Italien (1936)
Regie: Augusto Genina
Deutsche Fassung: Lüdtke, Dr. Rohnstein & Co., Berlin
Dialogregie: Kurt Werther
Dialogbuch: Wolfgang Böttcher
Tonsystem: RCA-Photophone ((I) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: DiFu- Deutsch-Italienische Film-Union
Deutsche Erstaufführung:  Oktober (?) 1938

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Hauptmann Santelia           – Fosco Giachetti               – Werner Schott
Lt. Mario Ludovici                – Antonio Centa                 – Oskar Schättiger
Cristiana                                 – Fulvia Lanzi                      – Cecilie Gelers
Paola                                         – Francesca Dalpe             – Aenne Bruck
Lt. Fabrizi                                – Guido Celano                   – Ernst Rotmund
Hauptmann Donati              – Olinto Cristina                – Alfred Haase
El Fennek                                – Cesare Polacco                 – C.W. Burg
Belkeir                                      – Mohamed Ben Mabruk – Franz Weilhammer
Marcello                                   – ??                                          – Hans Kühlewein

Inhalt:

Der junge Leutnant Ludovici wird nach Libyen versetzt und muss dafür seine Geliebte Cristiana verlassen. Ludovicis Vorgesetzter, Hauptmann Santelia, hält zunächst nichts von Ludovici. Doch in einem Kampf gegen Rebellen beweist er seine Qualitäten.

Anmerkungen:

„Die weiße Schwadron“ war der erfolgreichste italienische Film im Deutschland der 1930er Jahre.

Oskar Schättiger (1908-1965) wurde bis zum Kriegsende immer wieder für Synchronrollen engagiert. Seinen einzigen Filmauftritt hatte er 1939 in „Die unheimlichen Wünsche“. Der politisch Interessierte Schättiger  gehörte eher dem linken Spektrum an. Durch seine Tätigkeit am Deutschen Theater unter Heinz Hilpert blieb er zunächst relativ geschützt. In der Spielzeit 1943/44 wurde eine linke Widerstandsgruppe am DT denunziert; Oskar Schättiger verhaftet. Auf Fürsprache Hilperts kam er mit einer Haftstrafe davon. Nach dem Krieg spielte weiterhin unter dem Intendanten Heinz Hilpert am Deutschen Theater, jetzt in Göttingen. Er starb am 24.02.1965 in Göttingen, im Alter von nur 56 Jahren.

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Oskar Schättiger

Schiffbruch der Seelen (USA 1937- DF 1938)

Schiffbruch der Seelen
Originaltitel: Souls at Sea
Titel Österreich: Schrecken der Meere
Produktion: Paramount , 1937
Regie: Henry Hathaway
Deutsche Fassung: Paramount Synchronabteilung, Berlin
Dialogregie: Gerd D’Haussonville
Dialogbuch: ?
Tonschnitt: Friedrich Koppe
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis/Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: Paramount, Berlin
Deutsche Erstaufführung:  22.02.1938

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Michael „Nuggin“ Taylor – Gary Cooper                 Siegfried Schürenberg
Powdah                                   – George Raft                  Harry Frank
Margaret Tarryton               – Frances Dee                Hertha Scheel
Lt. Stanley Tarryton            – Henry Wilcoxon         Oskar Schättiger
Babsie                                      – Olympe Bradna            Eva Maria Brock
Gaston de Bastonet             – Joseph Schildkraut     – ?
Barton Woodley                   – George Zucco                – ?

Der Film wurde 1953 neu synchronisiert herausgebracht, mit den Stimmen von Peter Pasetti (Cooper), Klaus Miedel (Raft), Sigrid Lagemann (Dee). Auch Siegfried Schürenberg war wieder zu hören, und zwar für George Zucco.

Inhalt:

1842. Michael „Nuggin“ Taylor wird nach einem Schiffsunglück verurteilt, den Tod von Menschen billigend in Kauf nahm, nachdem er sie aus dem Rettungsboot stieß. Nachdem Taylor abgeführt wird, tritt der Brite Barton Woodley vor Gericht und erzählt Taylors Geschichte:

Taylor und sein Freund Powdah haben auf einem Sklavenschiff angeheuert. Bei einer Sklavenmeuterei wird der Kapitän schwer verletzt und stirbt. Taylor übernimmt das Kommando und lenkt das Schiff in die Nähe eines britischen Patrouillenschiffes. Das Sklavenschiff wird von den Briten geentert, Taylor und Powdah nach Liverpool gebracht. Die Sklaven sind verschwunden, Taylor gibt zu Protokoll, dass er sie nach einem Zwischenhalt in die Freiheit entlassen habe. Der britischen Leutnant Tarryton, ein heimlicher Sklavenhändler, fragt Taylor aus.

Da es mehrere Vorfälle dieser Art gab, bei denen immer Taylor an Bord war, ist für die Briten klar, dass Taylor ein Gegner des Sklavenhandels war. Barton Woodley stellt ihn als Spion ein, der Sklavenschiff in die Hände der Briten lenken soll. Taylor willigt ein und geht mit Powdah an Bord der „William Brown“. An Bord ist auch Margaret Tarryton, die Schwester von Leutnant Tarryton, der die Liaison zwischen Taylor und Margaret zerstören will. Auch Powdah verliebt sich, in die ehemalige Zofe Babsie.

Dann bricht an Bord der „William Brown“ ein Feuer aus. Es kommt zu einer Explosion, bei der Babsie stirbt. Taylor versucht Ordnung zu halten und lässt die Menschen in das einzige Beiboot einsteigen. Dabei wird er von dem irre gewordenen Stanley niedergeschlagen. Es kommt zu einem Zweikampf bei dem Lt. Tarryton stirbt. Taylor bringt Margaret ins Beiboot und fordert Powdah auf, als letzten einzusteigen. Doch Powdah will an Bord bleiben und mit seiner toten Freundin Babsie untergehen. Er schlägt Taylor nieder und lässt ihn bewusstlos ins Beiboot bringen. Nun stürmen sämtliche noch an Bord befindliche Menschen das Beiboot, das dadurch zu sinken droht. Als Taylor erwacht, stößt er einen Teil der Menschen ins Wasser, um die anderen retten zu können.

Barton Woodley beendet seinen Beitrag und dankt Taylor im Namen der Königin; durch seinen Einsatz konnten weite Teile des afrikanischen Sklavenhandels zum Erliegen gebracht werden. Das Gericht beschließt nun, den Fall neu aufzurollen. Auch Margaret erkennt, dass Taylor so handeln musste.

Anmerkungen:

Gary Cooper wurde vor und nach dem Krieg öfters von Siegfried Schürenberg synchronisiert. Harry Frank (eigentl. Helmut Frank; 1896-1947) war zu Beginn des Tonfilms ein vielbeschäftigter Schauspieler. Seine Filmkarriere geriet allerdings Mitte der 1930er Jahre ins stocken. In der Synchronisation war Harry Frank schon ab 1931, damals noch in Joinville bei Paris, für die Paramount tätig. Später war er oft als Dialogregisseur bei der Paramount engagiert. Einen letzten Filmauftritt hatte Harry Frank als Gangsterboss in der DEFA-Produktion „Razzia“ (1947). Er starb am 12.12.1947 im Alter von nur 51 Jahren. Hertha (auch Herta) Scheel war zwischen 1930 und 1950 in einigen Kinofilmen in Nebenrollen zu sehen.

 

 

Wir Zwei (SWE 1939 – DF 1941)

Wir zwei

Wir Zwei
Originaltitel: Vi två
Produktion: AB – Terraproduktion, Stockholm (Schweden), 1939
Regie: Schamyl Bauman
Deutsche Fassung: Atlas Film, Emil Unfried, Berlin
Dialogregie: Bruno Hartwich
Dialogbuch: ?
Tonsystem:  Tobis/Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: Forum – Rheinische – Cürten – Südost (Verleihverbund)
Deutsche Erstaufführung:  1941

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Sture Ahrengren           – Sture Lagerwall       Oskar Schättiger
Kristina Ahrengren      – Signe Hasso              Anneliese Uhlig
Baltasar Ekberg             – Stig Järrel                  Harry Giese
Helena Ekberg               – Ilse-Nore Tromm   Hilde Seipp
Prof. Hagstam               – Gösta Cederlund     Walter Werner
Dr. Frodde                       – Carl Barcklind         Otto Henning

Inhalt:

Schwedische Ehekomödie: der Architekt Sture Ahrengren verlässt sein Architekturbüro um einen lukrativen Job mit seinem alten Freund, dem Ingenieur Ekberg, anzufangen. Doch dann verliebt sich Sture in Ekbergs Frau Helena…

Anmerkungen:

Die Schwedin Signe Hasso (1915-2002) war von 1933 bis 1941 mit dem deutschen Regisseur Harry Hasso verheiratet. 1938 drehte sie in Wien die Komödie „Geld fällt vom Himmel“. 1940 ging sie in die USA, wo sie 1943 „Ein himmlischer Sünder“ (Regie: Ernst Lubitsch), 1944 „Das siebte Kreuz“ (Regie: Fred Zinnemann) und 1950 „Hexenkessel“ (Regie: Richard Brooks) drehte. Danach geriet ihre Karriere ins Stocken; sie trat in schwedischen oder amerikanischen TV-Produktionen auf und spielte in New York Theater. Sie war auch als Dichterin und Schriftstellerin tätig.

Die deutsche Fassung wurde in Berlin hergestellt. Bei der Recherche bin ich als Synchronfirma sowohl auf die „Atlas-Film“ als auch auf Emil Unfried gestoßen. Möglicherweise handelt es sich um dieselbe Firma. Emil Unfried (21.4.1892 – 16.6.1949) trat früh der SPD bei, 1919 dann der KPD. Bis 1924 engagierte er sich stark in der KPD, wurde dann aber -er zählte zum rechten Flügel der Partei- in seiner Funktion abgelöst. Er kam dann zum Münzenberg-Konzern, wo er die Filmabteilung übernahm. Unfried war Mitbegründer der „Prometheus-Film“, der einzigen kommunistischen Filmproduktionsfirma der Weimarer Republik. 1933 gründete er eine eigene Filmfirma, die Forum-Film, wo er harmlose Unterhaltungsfilme wie „Der Etappenhase“ herstellte. Er hatte sich -wie seine Frau Lina Becker- ganz von der Politik zurückgezogen. Somit war er keinen Repressalien der Nazis ausgesetzt. Neben der Filmproduktion wurden bei Emil Unfried auch ausländische Filme synchronisiert. Nach Kriegsende wurde Emil Unfried wieder KPD-Mitglied. Aber er fiel bei den sowjetischen Machthabern bald in Ungnade: er kam ins „Spezial-Lager“ Sachsenhausen, wo er am 16. Juni 1949 verstarb.

Anneliese Uhlig (* 27. August 1918, Essen) zählte Ende der 1930er Jahre zum hoffnungsvollen Filmnachwuchs. Nach einer Auseinandersetzung mit Goebbels ging sie 1942 nach Italien, wo sie einige Filme drehte. 1944 musste sie nach Deutschland zurückkehren, wo sie in weiteren Filmen zu sehen war. Nach dem Krieg startete sie eine zweite Karriere als Reporterin; in Filmen trat sie nur noch gelegentlich auf. Sie lebt seit 1948 in den USA.