Polizeiinspektor Vargas (I/ESP 1940 – DF 1941)

Polizeiinspektor Vargas
spanisches Filmplakat

Polizeiinspektor Vargas
Originaltitel: L’inspettore Vargas
Produktion: Soranta, Icar, I/ESP, 1940
Regie: Gianni Franciolini (Italienische Version), Félix Aguilera (spanische Version)
Deutsche Fassung: Synchronabteilung der Hispano Film, Berlin (Tonaufnahmen: September 1941)
Dialogregie: Bruno Hartwich
Dialogbuch: Bruno Hartwich, Paul Mochmann, Harry Frank
Tonschnitt: Bruno Hartwich
Tonsystem:
Tobis/Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: Regionalverleihe, u.a. Fritz Knevels Filmverleih
Deutsche Erstaufführung: 19.01.1942
Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Inspektor Vargas           – Giulio Donadio            – C.W. Burg
Clotilde Drove                – Olga Solbelli                 – Hanne Fey
Irene                                – Mariella Lotti               – Lilo Müller
René, Mann mit der Narbe – Lauro Gazzolo      – Heinz Herkommer
Dr. Casado-Roulis            – Luis Hurtado              – Harry Giese
Jacques Girard                – Massimo Serato          – Horst Fleck
Santiago                           – Miguel de Castillo       – Josef Dahmen
Donald                              – Armando Migliari      – Oskar Höcker
Helma                               – Maria Domiani           – Dolly Raphael
Kommissar Pacal           – Fernando Aguirre      – Helmut Passarge
Untersuchungsrichter  – Nicola Perchicot          – Walter Schramm

weiterer Synchronsprecher: Harry Frank

Inhalt:

Inspektor Vargas bearbeitet eine Einbruchsserie, hinter der ein Gentleman-Gangster steckt. Bei den Ermittlungen stößt er auf einen Mordfall. In Verdacht: seine ehemalige Frau Clotilde…

Anmerkungen:

Nicht übermäßig spannende spanisch-italienische Coproduktion, in zwei Sprachversionen gedreht. Interessant, dass man für die deutsche Fassung gleich drei Dialogbuchautoren verpflichtete. Die Hauptrolle wird in der deutschen Fassung von C.W. Burg (eigentlich: Carl Wilhelm Grube, 1885-1957) gesprochen. Burg gehörte zu den meistbeschäftigten Synchronsprechern vor 1945. Dabei war er auch als Dialogbuchautor und Regisseur tätig. Auch nach dem 2. Weltkrieg war er -vor allem als Regisseur und Autor- in der Synchronisation vielbeschäftigt. Als Sprecher u.a. in „Ladykillers“ (1955) zu hören.

Die Schlacht am blauen Berge (USA 1930/ DF 1936)

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Deutsches Filmplakat (1936)

Die Schlacht am blauen Berge (Die Indianer kommen!)
Originaltitel: The Indians are Coming!
Produktion: Universal, USA, 1930
Regie: Henry McRae
Deutsche Fassung: Lüdtke, Dr. Rohnstein & Co., Berlin -nach dem Rhythmographie-Verfahren
Dialogregie: ?
Dialogbuch: ?
Ton: Ernst Schütz
Tonschnitt:
Dr. Arthur Kamps
Tonsystem:
Tobis-Klangfilm, Western Electric
Deutscher Verleih:  Regionalverleihe (z.B. Märkische, Panorama)
Deutsche Erstaufführung:  Frühjahr 1936
Im Original 12-teiliges Serial (zu jew. 2 Akten) – deutsche Fassung gekürzt zu einer einteiligen Fassung (8 Akte)

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Jack Manning              – Tim McCoy                           Kurt Werther
Mary Woods                – Allene Ray                             Dolly Raphael
Bill Williams               – Edmund Cobb                      Wolfgang Staudte
George Woods/Tom Woods – Francis Ford           Erich Dunskus
Rance Carter               – Wilbur McGaugh                Bruno Tillessen
Bull McGee                  – Bud Osborne                        Oskar Höcker
Onkel Amos                – Charles Royal                       Franz Weilhammer

Inhalt:

(lt. Paimann’s Filmlisten): Einem Cowboy wird anvertrautes Gold von einem Abenteurer gestohlen, der auch die Nichte eines Goldgräbers raubt und sich mit den Indianern gegen seine Verfolger verbündet. Schließlich wird aber der Anschlag mit Hilfe des Militärs zurückgeschlagen.

Anmerkungen:

Paimann’s Filmlisten lassen kein gutes Haar an dem Western: „Eine in ihrer Konstruiertheit nicht überzeugende Handlung, welche ohne die einheitliche Linie Episoden aneinander reiht, wird durch die misslungene Nachsynchronisierung des Dialogs, der im Zeitlupentempo Nichtigkeiten und Gemeinplätze sprechen lässt, vollends gehandicapt. Bis zur Lächerlichkeit übertreibende Darsteller. Die Photographie ist recht ungleich, der Ton akzeptabel. Ein in allen Belangen überholter Film.“
Zu Beginn des Tonfilms erschienen mit „The Virginian“ (1929), „Billy the Kid“ (1930) und „Cimarron/ Pioniere des Wilden Westens“ (1931) einige bemerkenswerte Western. Dann aber war das Genre vor allem dem B-Movie, und hier speziell den Serials, vorbehalten. Serials waren mehrteilige Filme, die jeweils vor dem eigentlichen Hauptfilm gezeigt wurden. Sie waren meist Zweiakter (d.h. rund 20 Min. lang) und hatten am Ende immer einen sogenannten „Cliffhanger“: der Held gerät in eine ausweglose Situation, aus der es offensichtlich keine Rettung gibt. Im nächsten Teil gab es dann die Auflösung, wie der Held sich doch retten konnte. In Deutschland konnten sich die Serials nicht durchsetzen; die Filme wurden hier auf ein oder zwei Teile zurechtgeschnitten. „Die Schlacht am blauen Berge“ hatte bei seiner deutschen Erstaufführung Anfang 1936 schon einige Jahre hinter sich: die einzelnen Teile liefen in den USA zwischen Oktober und Dezember 1930 in den US-Kinos. Der Hauptdarsteller, Tim McCoy (1891-1978), Offizier im 1. Weltkrieg, leitete u.a. eine eigene Wildwestshow. Ab Mitte der 1920er Jahre arbeite McCoy beim Film. Ab 1929 arbeitete McCoy bei Universal, später bei Columbia, wo er eine ganze Reihe von B-Western drehte. Synchronisiert wurde McCoy in diesem Film von Kurt Werther, der sich vor allem als Dialogregisseur einen Namen machte.

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Edmund Ross, Francis Ford, Tim McCoy: Die Schlacht am blauen Berge

Werther-Kurt - Ballasko, Viktoria von
Kurt Werther (dt. Stimme von Tim McCoy) mit seiner Ehefrau Viktoria von Ballasko

Sie können den Film hier erwerben:

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Rekrut Willie Winkie (USA 1937 – DF 1937)

Rekrut Willie Winkie 3
US-Filmplakat

Rekrut Willie Winkie
Originaltitel: Wee Willie Winkie
Produktion: 20th Century Fox, 1937
Regie: John Ford
Deutsche Fassung: Tobis-Melofilm für Deutsche Fox Film AG, Berlin
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Richard Busch
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  Deutsche Fox Filmverleih, Berlin
Deutsche Erstaufführung:  29.12.1937

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Priscilla Williams        – Shirley Temple         Carmen Lahrmann
Sgt. McDuff                   – Victor McLaglen        Hanns Eggerth
Oberst Williams           – C. Aubrey Smith        – Walter Werner
Joyce Williams              – June Lang                     Dolly Raphael
Lt. Brandis                     – Michael Whalen        Fritz Ley
Khoda Khan                   – Cesar Romero            Karl Meixner
Frau Allardyce               – Constance Coller     Lilli Schönborn
Elsie Allardyce               – Bunny Beatty            – Christine Grabe
Soldat Mott                     – Douglas Scott            Rolf Günther
Mohammed Dihn         – Willie Fung                Wolf Trutz
Bagby                               – Brandon Hurst          Guido Goroll

Inhalt:

Die mittellose Joyce Williams reist anno 1897 mit ihrer kleinen Tochter Priscilla nach Indien zu ihrem Großvater, Oberst Williams. Dort kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Einheimischen unter dem Kommando von Khoda Khan und den britischen Truppen. Priscilla beschließt, Soldat zu werden. Sergeant McDuff hilft ihr dabei. Eines Tages kehrt McDuff von einem Patrouillenritt schwer verwundet zurück; sein Trupp war in einen Hinterhalt geraten. Nun beschließt Priscilla, dem unsinnigen Töten ein Ende zu machen- sie verhandelt mit den Aufständischen…

Anmerkungen:

In der deutschen Fassung wird die Rolle der „Joyce“ von Dorothea „Dolly“ Raphael gesprochen. Dolly Raphael, deren Lebensdaten unbekannt sind, spielte ab 1931 kleinere Rollen im deutschen Film, so in „Pour lé Merite (1938) oder in „Nanette“ (1940).

Priscilla nimmt Abschied von Sergeant Duff (Originalversion)