schwedisches Filmplakat
Pettersson & Bendel
Originaltitel: Pettersson & Bendel
Produktion: Svensk Filmindustri; Wivefilm, Schweden, 1933
Regie: Per-Axel Branner
Deutsche Fassung: Lüdtke & Dr. Rohnstein, Berlin für Lex-Film, Berlin-Dahlem
Dialogregie: Kurt Werther
Dialogbuch: Wolfgang Böttcher
Tonsystem: Tobis-Klangfilm
Deutscher Verleih: Hammer Tonfilm Verleih GmbH, Berlin (1935) – Tobis-Filmverleih, Berlin (1938)
Deutsche Erstaufführung: 12.07.1935 (OmU); Dezember 1938 (Synchronfassung)
Rolle- Darsteller– Deutsche Stimme:
Karl-Johan Pettersson – Adolf Jahr – Siegfried Schürenberg
Josef Bendel – Semmy Friedman – Rudolf Schündler
Mia – Birgit Sergelius – Johanna Bassermann
Elsa Wallin – Isa Quensel – Alexa von Porembsky
Helmer – Helge Hagerman – Wolfgang Staudte
Tante Lindström – Viran Rydkvist – Margarethe Schön
Agda Alvin – Elsa Carlsson – Hella Graf
Nilsson – Sigurd Wallén – Alfred Haase
Sander, Kriminalbeamter – Thor Christiernsson – Erich Dunskus
Johannsson, Kriminalbeamter – Harald Wehnor – C.W. Burg
Anrufer vom Gesundheitsamt – Sven-Eric Wigren – Erich Dunskus
Inhalt:
Stockholm, Hafen. Ein blinder Passagier jüdischen Aussehens, der sich „Josef Bendel“ nennt, trifft den arbeitslosen Schweden Karl-Johan Pettersson. Bendel gelingt es, Pettersson zu dubiosen Geschäften zu überreden. Tatsächlich stellt sich bald Erfolg ein, die beiden werden reich. Doch Bendel kann nicht genug bekommen. Um an weiteres Geld zu kommen, soll sich Pettersson von seiner Verlobten Mia trennen und sich mit der reichen Agda Alvin verloben. Als Pettersson sich weigert, hintertreibt Bendel das Verhältnis zu Mia. Doch Bendels Intrige fliegt auf- genauso wie seine dubiosen Geschäfte. Bendel verlässt Schweden auf dem gleichen Wege, wie er gekommen ist.
Anmerkungen:
Ein antisemitischer Film ersten Ranges- so Recht nach dem Geschmack des Propagandaministers Goebbels. 1940 ließ Goebbels eigene anti-jüdische Filme wie „Jud Süß“, „Die Rothschilds“ und den übelsten aller Hetzfilme, die pseudo-Dokumentation „Der ewige Jude“ herstellen. „Pettersson und Bendel“ lief ab 1935 in deutschen Kinos – noch in Originalfassung mit deutschen Untertiteln- und bekam das Prädikat „staatspolitisch wertvoll“. Nach der Pogromnacht im November 1938 kam der Film kurz danach erneut in die Kinos- diesmal in synchronisierter Fassung.
Rudolf Schündler spricht die Figur des „Bendel“ mit täuschend echtem jiddischen Akzent. Johanna Bassermann (1906-1998), die die weibliche Hauptrolle spricht, wurde erst spät einem breiterem Publikum bekannt: von 1985 bis 1988 verkörperte sie in der TV-Serie „Lindenstraße“ die Figur der „Philomena Bennarsch“. Margaret(h)e Schön (1895-1985) war damals oft in Synchronrollen zu hören. Ihre bekannteste Filmrolle hatte sie beim Stummfilm: in Fritz Langs „Nibelungen“ (1922) spielte sie die „Kriemhild“. Ihre Filmkarriere ging bis in die 1950er Jahre- meist in Nebenrollen.