Das leuchtende Ziel (USA 1934 – DF 1935)

das leuchtende ziel

US-Filmplakat

Das leuchtende Ziel
Originaltitel: One Night of Love
Produktion: Columbia Pictures, USA 1934
Regie: Victor Schertzinger
Deutsche Fassung: Tobis-Melofilm, Berlin
Dialogregie: Kurt Bleines
Dialogbuch: Helmut Brandis, Helena von Fortenbach
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis/Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: Regionalverleihe: Metropol-Filmverleih AG, Berlin (für Berlin-Osten, Norddeutschland); Fritz Stein-Filmverleih GmbH, Berlin (Mitteldeutschland); Rheinische Filmgesellschaft mbH, Köln (Rheinland-Westfalen), Leo Leibholz Tonfilmvertrieb, Frankfurt/M. (Süddeutschland)
Deutsche Erstaufführung: 08.02.1935, Berlin (Marmorhaus)

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Mary Barrett           – Grace Moore             – Lillian Berley
Giulio Monteverdi  – Tullio Carminati      – Werner Pledath
Bill Houston            – Lyle Talbot                – Harry Giese
Lally                         – Mona Barrie              – Gerti Ober
Angelina                  – Jessie Ralph               – Lucie Euler
Giovanni                  – Louis Alberni            – Karl Platen
Muriel                       – Nyda Westman        – Berta Gunderloh

Inhalt:

Die junge Sängerin Mary Barrett eröffnet ihren Eltern, dass sie in Mailand Gesang studieren möchte. In Mailand angekommen, trifft sie auf Giulio Monteverdi, der ihr Talent erkennt. Die beiden kommen überein, eine rein berufliche Beziehung zu führen. Doch das ist nur der Beginn einer ganzen Reihe von Missverständnissen, zu denen auch die Sängerin Lally und der reiche Bill Houston beitragen. Doch als Mary einen Auftritt an der Metropolitan bekommt wird alles gut…

Anmerkungen:

Grace Moore (1898-1947)  war eine bekannte Opernsängerin, die ab 1930 auch filmte, wobei ihre Erfolge auf der Leinwand nur von kurzer Dauer waren. Sie ging zurück zur Metropolitan, feierte ein großes Comeback und wurde von Columbia unter Vertrag genommen. „One Night of Love/ Das leuchtende Ziel“ wurde ein Riesenerfolg und die im Umgang schwierige Moore drehte in der Folge einige erfolgreiche Filme. Sie beendete 1939 ihre Filmkarriere und unternahm danach erfolgreiche Tourneen rund um die Welt. Sie kam 1947 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Ihr Partner Tullio Carminati war Lillian Harveys Partner in „Leise kommt das Glück zu Dir“, der 1935 erschien und in dem er ebenfalls von Werner Pledath synchronisiert wurde. Beide Filme wurden übrigens vom gleichen Team (Buch: Helmut Brandis, Helena v. Fortenbach; Dialogregie: Kurt Bleines) für die deutsche Fassung bearbeitet.

Gracemoore

Grace Moore

Leise kommt das Glück zu Dir (USA 1935 – DF 1935)

leise kommt das glück zu dir
US-Filmplakat

Leise kommt das Glück zu Dir
Originaltitel: Let’s Live Tonight
Produktion: Columbia, USA, 1935
Regie: Victor Schertzinger
Deutsche Fassung: Tobis-Melofilm, Berlin
Dialogregie: Kurt Bleines
Dialogbuch: Helmut Brandis, Helena von Fortenbach
Deutsche Liedertexte: M.A. Pflugmacher
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  ?
Deutsche Erstaufführung:  10.09.1935, Berlin (Kurbel)

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Kay Routledge                        – Lilian Harvey             Trude Moos
Nick Kerry                               – Tullio Carminati        Werner Pledath
Mrs. Routledge                      – Janet Beecher              Gertrud Spalke
Brian Kerry                              – Hugh Williams          Fritz Ley
Gräfin de Legere                    – Tala Birell                     Lillian Berley
Mario Weems                          – Luis Alberti                 Eugen Rex

Inhalt:

Nick Kerry ist ein reicher Frauenheld. In Monte Carlo lernt er die junge Amerikanerin Kay Routledge kennen. Die junge Kay verfällt sofort dem Casanova. Dann trennen sich ihre Wege, Nick reist nach Indien. Doch auch er hat sich in Kay verliebt; er kehrt Indien wieder den Rücken, um nach Kay zu suchen.

Anmerkungen:

Lilian Harvey (1906-1968) war zusammen mit Willy Fritsch das beliebteste Liebespaar des frühen deutschen Tonfilms. Die Erfolge, wie „Die drei von der Tankstelle“ (1930), „Der Kongreß tanzt“ (1931) oder „Ein blonder Traum“ (1932) riefen auch Hollywood auf den Plan. Als Tochter einer Engländerin sprach die Harvey natürlich auch perfekt Englisch. Sie unterschrieb 1932 einen Vertrag mit der Fox Film Corporation und ging 1933 in die Staaten, wo sie insgesamt vier Filme drehte. Sonderlich erfolgreich war allerdings keiner. Drei von ihnen, „Meine Lippen lügen nicht“, „Ich bin Susanne“ und „Leise kommt das Glück zu Dir“ liefen auch in Deutschland, die ersten beiden in der Originalfassung mit Untertiteln, der letztere in Synchronfassung.
Allerdings sprach Lilian Harvey sich hier nicht selbst. Ihre Stimme gehörte der Frankfurter Schauspielerin Trude Moos (1905-1969). Trude Moos hatte eine winzige Rolle in Fritz Langs Klassiker „M“ (1931). Zu dieser Zeit wirkte sie an verschiedenen Berliner Bühnen, wie das Theater am Schiffbauerdamm oder der Volksbühne. Nach dem Krieg war sie dann vorwiegend in Frankfurt/M. tätig. Mitte der 1950er Jahre war sie noch in zwei Fernsehfilmen zu sehen. Von der Kollegin Lillian Berley (1898 [andere Quelle: 1904] – 1992) ist leider nur sehr wenig bekannt. Zwischen 1932 und 1935 spielte sie in drei Filmen mit (darunter „Die Heilige und ihr Narr“, 1935). Und sie war Mitte der 1930er Jahre in mehreren Synchronisationen zu hören.

Bei den Synchronarbeiten:

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Die Schauspieler vor der Leinwand

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Trude Moos, Gertrud Spalke und Fritz Ley bei der Sprachaufnahme

berley-bleinesLillian Berley und Regisseur Kurt Bleines bei der Aufnahme

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Aufnahmeleiter Heinz Abel, Schnittmeister Ernst König, Tonmeister Schütz, Regisseur Kurt Bleines und Schauspieler Eugen Rex

Königin Christine (USA 1933 – DF 1934)

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Königin Christine
Originaltitel: Queen Christina
Produktion: MGM, USA, 1933
Regie: Rouben Mamoulian
Deutsche Fassung: MGM Synchronabteilung, Berlin
Dialogregie: Richard Scheinpflug
Dialogbuch: Helmut Brandis, Helena von Fortenbach
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: MGM, Berlin
Deutsche Erstaufführung:  24.10.1934

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Königin Christine                   – Greta Garbo             Sonik Rainer
Don Antonio                             – John Gilbert             Siegfried Schürenberg
Graf Magnus                             – Ian Keith                    – ?
Kanzler Oxenstierna              – Lewis Stone               – ?

Für die Wiederaufführung ließ MGM den Film 1950/51 neu synchronisieren; mit Ingeborg Grunewald (Garbo), Wilhelm Borchert (Gilbert), Wolfgang Lukschy (Keith), Walther Suessenguth (Stone). Siegfried Schürenberg sprach in dieser Fassung für C. Montague Smith, eine kleine Nebenrolle.

Inhalt:

Schweden, 1632. Während des dreißigjährigen Krieges fällt König Carl Gustaf bei der Schlacht von Lützen. Seine kleine Tochter Christine übernimmt den Thron; die Amtsgeschäfte führt Kanzler Oxenstierna. Als junge Frau trägt Christine meist Männerkleidung; sie hat offenbar eine enge Beziehung zu ihrer Hofdame Edda. Als sie den spanischen Botschafter Don Antonio kennenlernt, verliebt sie sich in den Adligen. Doch als protestantische Königin ist eine Verbindung zu einem Katholiken unmöglich. Schließlich ist sie bereit, auf den Thron zu verzichten. Doch durch Intrigen wird ihr Geliebter bei einem Duell getötet. Auf Christine wartet eine ungewisse Zukunft.

Anmerkungen:

Greta Garbo machte 1932/33 eine einjährige Filmpause, die sie in Schweden verbrachte. Um seinen Star zurückzuholen, bot MGM ihr einen großzügigen  Vertrag an, der ihr weitreichende Mitsprachemöglichkeiten ermöglichte. „Königin Christine“ erwies sich in den USA als eher schwaches Geschäft- im Gegensatz zu Europa, wo der Film ein großer Kassenerfolg wurde. Die Garbo-Filme sollten sich von nun an vor allem im Ausland als Geschäft erweisen. Die männliche Hauptrolle sollte zunächst Laurence Olivier übernehmen; er wurde von der Garbo aber abgelehnt. So bekam John Gilbert, Garbos langjähriger Stummfilm-Partner, die Rolle. Gilbert gehörte zu den größten Hollywood-Stars der Stummfilmzeit. Mit dem Beginn des Tonfilms sank seine Beliebtheit. Es wurde damals immer wieder berichtet, dass seine Stimme den Ansprüchen des Tonfilms nicht genügte; das stimmte allerdings nicht. Es waren vor allem Streitigkeiten mit dem Studioboss Louis B. Mayer, der ihn immer mehr in belanglosen Streifen auftreten ließ. 1936 erlag John Gilbert, der seit Jahren auch an Alkoholproblemen litt, einem Herzinfarkt. Er wurde nur 38 Jahre alt.

„Königin Christine“- Schlussszene