Der Frechdachs von Arizona (USA 1938/ DF 1939)

Der Frechdachs von Arizona
Originaltitel: The Arizona Wildcat
Produktion: 20th Century Fox, 1938
Regie: Herbert I. Leeds
Deutsche Fassung: Deutsche Fox, Synchronabteilung, Berlin
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Richard Busch (?)
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: Deutsche Fox Film AG, Berlin
Deutsche Erstaufführung: 26.07.1939

Rolle – Darsteller – Deutsche Stimme:

Mary Jane Patterson     – Jane Withers            – ?
Manuel Hernandez       – Leo Carillo                – C.W. Burg
Caroline Reed                 – Pauline Moore         – ?
Donald Clark                  – William Henry         – Harry Giese
Richard Baldwin           – Henry Wilcoxson     – Hanns Eggerth

Inhalt:

Mary Jane Patterson ist ein Waisenkind, das unter der Vormundschaft von Manuel Hernandez steht. Er war einst bekannt als der Bandit El Gato, Kopf eine Gaunerbande. Mary Jane möchte, dass Hernandez die alte Truppe wieder zusammentrommelt, denn sie möchte, dass ein gemeiner Postkutschenraub aufgeklärt wird, in welchem vermutlich der Sheriff der Stadt involviert ist. Doch Hernandez ist inzwischen zu alt, um sich darum zu kümmern, und so muss Mary Jane ran…

Anmerkungen:

Jane Withers (*1926) war neben Shirley Temple ein bekannter Kinderstar der Fox. Wie bei vielen Kinderstars ebbte auch ihre Karriere ab. Deutschen Kinozuschauern ist sie vielleicht in der Nebenrolle der „Vashti Snythe“ in „Giganten“ (1956) noch geläufig.

Dialogregisseur Reinhard W. Noack arbeitete auch hier mit bewährten Kräften wie C.W. Burg, Harry Giese und Hanns Eggerth zusammen, die immer wieder in Synchronfassungen zu hören sind, die von Noack bearbeitet wurden.

Sie können den Film hier erwerben:

https://www.jpc.de/jpcng/movie/detail/-/art/der-frechdachs-von-arizona-limited-edition-auf-1200-stueck-filmclub-63/hnum/9767608

Suez (USA 1938 – DF 1939)

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US-Filmplakat

Suez
Originaltitel: Suez
Produktion: 20th Century Fox, 1938
Regie: Allan Dwan
Deutsche Fassung: Deutsche Fox, Synchronabteilung, Berlin
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Richard Busch (?)
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: Deutsche Fox Film AG, Berlin
Deutsche Erstaufführung: Dez. 1939

Rolle – Darsteller Deutsche Stimme:

Ferdinand de Lesseps           – Tyrone Power  –     Harry Giese
Eugenie de Montijo               – Loretta Young    –      ?
Toni Pellerin                           – Annabella           –      ?
Napoleon III-                           – John Ames         –      Hanns Eggerth
Graf Mathieu de Lesseps      – Henry StephensonC.W. Burg
Sir Malcolm Cameron           – Nigel Bruce        –     Hanns Meyer-Hanno
brit. Premierminister           – George Zucco     –     C.W. Burg
Prinz Said                               – J. Edward Bromberg   – *
René de Latour                      – Joseph Schildkraut     – **/ ?
Sgt. Pellerin                            – Sig Ruman                      – *

* = Rolle stark gekürzt, kein Dialog
**= Rolle stark gekürzt, kaum Dialog

Inhalt:

Paris, 1850. Dem französische Premierminister Louis Napoleon wird vorhergesagt, dass er die junge Eugenie de Montijo heiraten wird. Seinen Nebenbuhler, den jungen Ferdinand de Lesseps, schiebt er elegant nach Ägypten ab. Dort angekommen, hat de Lesseps die Vision, einen gigantischen Kanal zu bauen. Doch das Unterfangen erweist sich als äußerst schwierig. Außerdem verliebt er sich in die burschikose Toni.

Anmerkungen:

Nachdem sich „Chikago“ (1938) als Riesenerfolg erwies, plante die Fox eine weitere Großproduktion. Für die Hauptrolle war wieder der männliche Fox-Star Tyrone Power vorgesehen. Der weibliche Fox-Star Loretta Young wurde für die Rolle der „Eugenie de Montijo“ besetzt. Allerdings war Young zum Zeitpunkt der Dreharbeiten im Clinch mit der Fox, da sie eine höhere Gage forderte. Außerdem erwies sich die Rolle der „Eugenie“ als deutlich kleiner als die der „Toni“. Für diese Rolle war zunächst die Französin Simone Simon vorgesehen. Allerdings kamen der Fox Zweifel, ob Simon wirklich für die Rolle geeignet wäre. Man ersetzte Simon schließlich durch ihre Landsmännin Annabella, die zuletzt in Großbritannien gefilmt hatte. Während der Dreharbeiten hatten Annabella und Tyrone Power eine heftige Liebesaffäre, die beiden heiraten 1939.

Die deutsche Fassung wurden von der Deutschen Fox von vornherein stark gekürzt (um rd. 25 Minuten). Man schnitt die Rollen der Emigranten Bromberg, Schildkraut und Ruman zusammen und machte sie dadurch praktisch zu Statisten. Das war nach Ansicht der Fox nötig, um überhaupt in Deutschland eine Zulassung für den Film zu bekommen. Diese Fassung wurde bei der Wiederaufführung 1951 nochmals verwendet.

Tyrone Power wurde auch hier wieder von Harry Giese gesprochen. Annabella, die zuvor oft von Viktoria von Ballasko synchronisiert wurde, bekam hier eine andere deutsche Stimme (die ich bislang nicht identifizieren konnte).

Im Vorspann wird als Dialogregisseur der 1951 verstorbene Reinhard W. Noack aufgeführt, das Dialogbuch verfasste vermutlich Richard Busch, der zwar nicht aufgeführt wird, aber fast immer mit Noack zusammen arbeitete.

Den Film kann man  erwerben bei:

https://www.jpc.de/jpcng/movie/detail/-/art/suez-filmclub-edition-60-limited-edition-auf-1200-stueck/hnum/9718566

https://www.mediamarkt.de/de/product/_suez-drama-dvd-2638813.html

https://www.saturn.de/de/product/_suez-drama-dvd-2638813.html

 

 

 

Gekrönte Liebe (I 1941-DF 1943)

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Gekrönte Liebe
Originaltitel: Amore Imperiale
Produktion: Titanus Film, Rom, Italien, 1941
Regie: Alexandre Volkoff
Deutsche Fassung: Lüdtke & Dr. Rohnstein, Berlin
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Reinhard W. Noack
Synchronaufnahmen im Februar 1943, aufgenommen im Tobis-Synchronstudio, Sellerstr., Berlin
Tonsystem:  Tobis/Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: DIFU-Deutsch-Italienische Film-Union, Berlin
Deutsche Erstaufführung: Frühjahr 1943

Rolle- Darsteller– Deutsche Stimme:

Elena Maria (OF: Elisabeth)         – Luisa FeridaGerda Maria Terno
Danilo (OF: Alessio Romowski)   – Claudio GoraHannsgeorg Laubenthal
Nadeschda (OF: Naritschkina)     – Laura NucciLu Säuberlich
Premierminister Brassel (OF: Biron)  – Lamberto PicassoWolf Trutz
Königin Anka Irina (OF: Anna)     – Olga V. GentilliGertrud Spalke
Graf Valescu (OF: Vassili)               – Ennio Cerlesi Hanns Eggerth
Oberst Marko                                    – Nino MarchesiniHerbert Gernot
Ileana                                                  – Franca BelliIrmingard Schreiter

Inhalt:

Die junge Prinzessin Elena Maria gerät in eine Intrige des Premierministers Brassel. Doch Hilfe bekommt die junge Prinzessin von Offizier Danilo.

Anmerkungen:

Im italienischen Original spielt die Handlung im zaristischen Rußland. Doch da das Deutsche Reich seit Juni 1941 im Krieg mit der Sowjetunion war, verlegte man in der deutschen Fassung die Handlung in ein anderes Land. Gerda Maria Terno (1909-1995), deutsche Stimme der Hauptdarstellerin Luisa Ferida, begann ihre Theaterkarriere 1929 am Stadttheater Osnabrück. Nach Stationen in Aachen und Köln kam sie 1937 nach Berlin. Erste Filmrollen folgten 1938/39. In Der Florentiner Hut und Paradies der Junggesellen stand sie mit Hauptdarsteller Heinz Rühmann vor der Kamera. Sie sprach auch nach dem Krieg bis Mitte der 1950er Jahre synchron, u.a. für Deborah Kerr oder Janet Leigh.

Scheinwerfer im Nebel (I 1942 – DF 1942)

scheinwerfer im nebel

Scheinwerfer im Nebel
Originaltitel: Fari nella nebbia
Produktion: Fauno, Rom, I 1942
Regie: Gianni Franciolini
Deutsche Fassung: Lüdtke & Rohnstein, Berlin, hergestellt im Juni 1942, JOFA-Atelier Berlin-Johannisthal
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Reinhard W. Noack
Tonsystem: RCA-Photophone (I) – Tobis/Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: DiFu – Deutsch-Italienische Film-Union
Deutsche Erstaufführung: 25.11.1942

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Cesare                 – Fosco Giachetti                – Wolfgang Lukschy
Anna                   – Mariella Lotti                   – Erika Goerner
Piera                   – Luisa Ferida                     – Lu Säuberlich
Carlo                   – Antonio Centa                  – Harry Giese
weiterer Synchronsprecher: Christian Gollong

Inhalt:

Der Fernfahrer Cesare hat wenig Zeit für seine Ehefrau Anna. Eines Tages verlässt Anna ihren Ehemann. Cesare will sich mit Piera trösten, doch auch diese verlässt ihn. Währenddessen ist Anna beinahe auf den zwielichtigen Carlo hereingefallen, doch sie besinnt sich und kehrt zu Cesare zurück.

Anmerkungen:

Fosco Giachetti wurde in diesem Film von Wolfgang Lukschy (1905-1983) gesprochen. Dieser begann seine Schauspielerkarriere im Jahre 1928. 1940 war er erstmals im Kinofilm zu sehen: „Friedrich Schiller- Triumpf eines Genies“. 1944 spielte er die männliche Hauptrolle in dem Marika-Rökk-Film „Die Frau meiner Träume“. Nach dem Krieg trat er häufig in Filmen auf, meist in Nebenrollen. Vor allem aber war Wolfgang Lukschy einer der meistbeschäftigten Synchronschauspieler: er synchronisierte u.a. Gary Cooper, Gregory Peck, James Mason oder Stewart Granger.

Cavalcade (USA 1933 – DF 1933)

cavalcade

US-Filmplakat

Cavalcade
Originaltitel: Cavalcade
Produktion: Fox Film Corporation, USA, 1933
Regie: Frank Lloyd
Deutsche Fassung: Tobis Melofilm, Berlin, für Deutsche Fox Film AG
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Aenne Görling
Tonsystem: Western Electric – Tobis/Klangfilm (D)
Deutscher Verleih: Deutsche Fox Film AG, Berlin
Deutsche Erstaufführung: 21.09.1933

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Jane Marryot                   – Diana Wynyard           – Ilse Lotz-Dupont
Robert Marryot               – Clive Brook                   – Arthur Schröder
Alfred Bridges                 – Herbert Mundin          – Erich Dunskus
Fanny Bridges                 – Ursula Jeans                 – Liselotte Fischer

weitere Synchronsprecher (ohne Zuordnung): Berthel Spanier, Lucie Euler, Hilde Hofer-Pittschau, Christine Grebe, Ria Ressel

Inhalt: 

Die Geschichte einer wohlhabenden Londoner Familie zwischen 1899 und 1933. Besonders werden hier der Burenkrieg 1899-1902, der Tod Königin Victorias 1901, der Untergang der Titanic 1912 und der erste Weltkrieg 1914-1918 beleuchtet.

Anmerkungen:

Die weibliche Hauptrolle wird hier von Ilse Lotz-Dupont (1898-1968) gesprochen. Sie ist die Tochter eines Journalisten und Schwester des Regisseurs Ewald André Dupont. Sie gibt 1916 in Meiningen ihr Theaterdebüt. Nach diversen Stationen ist sie von 1929 bis 1933 als Theaterschauspielerin in Berlin tätig, ist auch 1933 in einem Kurzspielfilm zu sehen. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung erhält sie von den Nazis Auftrittsverbot. Ab den 1950er Jahren ist sie für den Film tätig- als Drehbuchautorin. Sie schreibt die Drehbücher zu 30 Film- und Fernsehfilmen, u.a. „…wie einst Lili Marleen“, „Wetterleuchten um Maria“ oder „Das schwarz-weiß-rote Himmelbett“.

Die Botschaft an Garcia (USA 1936-DF 1936)

Die Botschaft an GarciaUS-Filmplakat

Die Botschaft an Garcia
Originaltitel: A Message to Garcia
Produktion: 20th Century Fox Pictures, USA, 1936
Regie: George Marshall
Deutsche Fassung: Tobis Melofilm, Berlin, für Deutsche Fox Film AG
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Richard Busch
Tonmeister: Siegfried Schulze
Tonschnitt: Ernst König
Sprachaufnahmen im Juli 1936
Tonsystem:
 Western Electric – Tobis/Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  Deutsche Fox Film AG, Berlin
Deutsche Erstaufführung:  27.08.1936

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Sgt. Dory                          – Wallace Beery            – Siegfried Schürenberg
Raphaelita Maderos      – Barbara Stanwyck   Rose Böttger-Borgh
Lt. Andrew Rowan         – John Boles                  Harry Giese
Dr. Ivan Krug                  – Alan Hale                    Hanns Eggerth
Henry Piper                    – Herbert Mundin        Wolf Trutz
spanische Spionin         – Mona Barrie               Lillian Berley
General Garcia               – Enrique Acosta           Erich Dunskus
Luis Maderos                  – Juan Torena               Walter Bluhm

Inhalt:

1898. Auf Kuba kämpft der General Garcia gegen die Spanier. Die USA wollen Garcia unterstützen und senden den Leutnant Rowan mit einer wichtigen Botschaft zu Garcia. Doch die Spanier bekommen davon Wind und machen Jagd auf Rowan. Auf Kuba bekommt Rowan Unterstützung vom Ex-Soldaten Dory und der einheimischen Raphaelita Maderos. Doch Dr. Krug, der ihn im Auftrag der Spanier sucht, ist dem Trio auf den Fersen…

Anmerkungen:

Der erste Film, in dem Barbara Stanwyck eine Ausländerin spielt. Von Fox wurde damals als Sprecher von Wallace Beery ein gewisser „Christian Hartwig“ genannt- einen Synchronschauspieler diesen Namens gibt es nicht. In Unterlagen des Bundesarchivs ist hingegen Siegfried Schürenberg genannt. Tatsache ist, das Schürenberg mit Christiane Hartwig verheiratet war. Ob dieses Namenswirrwar möglicherweise auf Schürenberg selbst zurückging oder ob ein Fox-Mitarbeiter da etwas durcheinandergebracht hat- es wird sich wohl nicht mehr klären lassen…Über Barbara Stanwycks deutsche Stimme Rose (Böttger-) Borgh ist fast nicht bekannt. Sie spielte in den 1930er Jahren kleinere Rollen in deutschen Spielfilmen („Mazurka“, 1935), über ihren Lebensweg ist aber ansonsten nichts bekannt. Harry Giese sprach John Boles auch in den Shirley-Temple-Filmen „Der kleinste Rebell“ und „Lockenköpfchen“. In „Seitenwege des Lebens“ war es….Siegfried Schürenberg.

Hauptmann Sorrell und sein Sohn (GB 1933- DF 1935)

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brit. Filmplakat

Hauptmann Sorrell und sein Sohn
Originaltitel: Sorrell and Son
Produktion: British & Dominions Film Corporation für United Artists, 1933
Regie: Jack Raymond
Deutsche Fassung: Tobis-Melofilm, Berlin
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Richard Busch
Regieassistenz: Charlotte Bertelsmann
Musikalische Leitung: Walter Ulfig
Tonmeister: Siegfried Schulze
Tonschnitt: Ernst König
Tonsystem:  Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  ?
Deutsche Erstaufführung:  20.01.1936, Berlin (Kurbel, OF) – 07.02.1936, Berlin (Kurbel, DF)

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Hauptmann Stephen Sorrell   – H.B. Warner               Arthur Schröder
Dora Sorrell                                   – Margot Grahame      Til Klokow
Kit Sorrell als Kind                      – Peter Penrose             Horst Teetzmann
Kit Sorrell als junger Mann      – Hugh Williams          Paul Klinger
Molly Pentreath                           – Winfred Shotter        Edyth Edwards
Flo Palfrey                                      – Ruby Miller                 Anneliese Würtz
Herr Roland                                   – Evelyn Roberts           Erich Dunskus
Dr. Richard Orange                     – Donald Calthrop        Ernst Sattler
Herr Porteus                     – Arthur Chesney          Hans Meyer-Hanno
Buck                                                 – Wally Patch                Hanns Eggerth

Inhalt:

Hauptmann Stephen Sorrell kehrt nach Ende des ersten Weltkriegs heim nach London. Seine lebenslustige Frau Dora verlässt ihn wg. eines anderen Mannes. Sorrell steht allein mit seinem Sohn Kit. Der Hauptmann ist verarmt, krank und arbeitslos. Dennoch versucht er alles, um seinem Sohn Kit ein vornehmes Internat zu ermöglichen. Dafür nimmt er jede Erniedrigung in Kauf. Im Internat findet Dora Sorrell Kit wieder. Sie versucht, die Liebe des Jungen zu erkaufen- doch Kit erkennt die Verlogenheit seiner Mutter. Inzwischen hat es Kid zu einem Chirurgen gebracht. Er kehrt zu seinem Vater zurück, der mittlerweile mit einer anderen Frau zusammenlebt. An seinem Sterbebett schickt der Hauptmann seinen Sohn in ein Leben voll erfüllender Liebe.

Anmerkungen:

Der Stoff wurde bereits 1927 als Stummfilm produziert, auch mit H.B. Warner in der Hauptrolle.
Die Schauspielerin Edyth Edwards (= Edyth Paula Fischer, 1899-1956) debütierte 1924 am Renaissance-Theater in Berlin-Charlottenburg. Sie gehörte zu den talentiertesten Bühnenschauspielerinnen im Berlin der 1920er bis 1940er Jahre. Schon anfangs der 1930er Jahre war sie in der  Synchronisation tätig. Auch nach dem Krieg sprach sie noch Synchronrollen, allerdings waren es meist Nebenrollen. Sie erlag am 6. März 1956 in West-Berlin im Alter von nur 56 Jahren den Folgen eines Schlaganfalls.

 

 

Fräulein Winnetou (USA 1939 – DF 1939)

fräulein winnetou
US-Filmplakat

Fräulein Winnetou
Originaltitel: Susannah of the Mounties
Produktion: 20th Century Fox, 1939
Regie: William A. Seiter, Walter Lang
Deutsche Fassung: Deutsche Fox Film AG, Synchronabteilung, Berlin
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Richard Busch (?)
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  Deutsche Fox Filmverleih, Berlin
Deutsche Erstaufführung:  28.11.1939, Kiel – Berliner EA: 09.01.1940

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Susanne, gen. Su       – Shirley Temple              Carmen Lahrmann
Angus „Monty“ Montague     – Randolph Scott – Herbert Gernot
Vicky Standing        – Margaret Lockwood       – ?
Pat O’Hannegan      – J. Farrel McDonald        – C.W. Burg
Andrew Standing   – Moroni Olsen                  – ?
Häuptling                 – Chief John Big Tree      Hans Meyer-Hanno
Harlan Chambers  Lester Matthews            – Hanns Eggerth

Das ZDF ließ den Film 1976 neu synchronisieren; mit Madeleine Stolze (Temple), Peter Kirchberger (Scott) und Katrin Schaake (Lockwood).

Inhalt:

Die kleine Susanne überlebt als einzige ein Indianer-Massaker. Dennoch freundet sie sich mit einem Häuptlingssohn an…

Anmerkungen:

„Fräulein Winnetou“ erlebte als letzter Shirley-Temple-Film seine deutsche Uraufführung am 28. November 1939 in Kiel (fälschlicherweise wird auf einigen Internetseiten die Berliner UA am 09.01.1940 als deutsche Uraufführung angegeben). Ab etwa 1938 wurden viele US-Produktionen nicht mehr in Berlin, sondern in der Provinz gestartet. Nachdem die UFA verstaatlicht wurde, waren die Uraufführungskinos für die deutschen Filme reserviert. Zwar kamen trotzdem noch einige US-Filme in Kinos wie dem traditionsreichen „Marmorhaus“ in Berlin zur deutschen Erstaufführung, häufig aber liefen US-Filme erst Wochen bzw. Monate später in Berlin an.

US-Filmtrailer

Heidi (USA 1937 – DF 1938)

Heidi
Originaltitel: Heidi
Produktion: 20th Century Fox, 1937
Regie: Allan Dwan
Deutsche Fassung: Tobis-Melofilm GmbH, Berlin
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Richard Busch
Tonschnitt: Ernst König
Tonmeister: Martin Müller
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  Deutsche Fox Filmverleih, Berlin
Deutsche Erstaufführung:  13.12.1938, Berlin  (Tauentzien-Palast – U.T. Friedrichstraße)

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Heidi                                         – Shirley Temple              Carmen Lahrmann
Großvater Adolph Kramer – Jean Hersholt                  C.W. Burg
Diener Andrews                    – Arthur Treacher             – Hans Karl Friedrich
die blinde Anna                     – Helen Westley                Lilli Schönborn
Pastor Schultz                        – Thomas Beck                   Arthur Seeger
Frl. Rottenmeier                    – Mary Nash                        Eva Maria Brock
Herr Sesemeier                        – Sidney Blackmer            – Hanns Eggerth
Tante Dete                               – Mady Christians             Gerti Ober

Inhalt:

Die kleine Heidi lebt mit ihrem Großvater in den Schweizer Bergen. Eines Tages nimmt sie ihre Tante Dete mit nach Frankfurt- gegen den Willen des Großvaters. In Frankfurt lebt Heidi bei der reichen Familie Sesemann. Heidi soll dort Spielkameradin der gehbehinderten Klara werden. Die Hausdame, Frl. Rottenmeier, ist über den Gast aus der Schweiz alles andere als begeistert. Und Heidi fehlen ihre Berge sehr, sie leidet an Heimweh. Beim Weihnachtsfest bei Sesemanns gibt es eine Überraschung: die gehbehinderte Klara, unterstützt von Heidi, kann einige Schritte gehen. Danach kommt es zu einer Auseinandersetzung mit Frl. Rottenmeier, die daraufhin das Haus verlassen muss. Inzwischen ist auch der Großvater Adolph, „Alp-Öhi“ genannt, in Frankfurt eingetroffen- er möchte seine Heidi wiedersehen. Frl. Rottenmeier, die Heidi die Schuld an ihrer Situation gibt, erzählt Heidi, dass sie sie zum Großvater bringen möchte. Doch in Wirklichkeit will sie das Mädchen an vorbeiziehende Zigeuner verkaufen. Doch der Alp-Öhi kann das verhindern; Heidi kehrt mit dem Großvater in die Berge zurück.

Anmerkungen:

Die „Tante Dete“ wird in diesem Film von der deutschen Schauspielerin Mady Christians (19.01.1900, Wien [andere Quellen: 1892, 1896] – 28.10.1951) dargestellt. Sie war Tochter einer Schauspielerfamilie und lebte ab 1912 in den USA, wo der Vater Leiter eines deutschsprachigen Theaters war. Mit dem Kriegseintritt der USA 1917 musste die Familie das Land verlassen und kehrte nach Deutschland zurück. Mady Christians, die schon in den USA ihren ersten Stummfilm gedreht hatte, fand in Deutschland schnell Zugang zum deutschen Film. In den 1920er Jahren spielte sie in vielen Stummfilmen mit. Sie spielte dann die weibliche Hauptrolle im ersten deutschen Tonfilm „Dich hab ich geliebt“ (mit Hans Stüwe als Partner), der am 22.11.1929 Premiere hatte und der erste 100%ige Sprech- und Tonfilm war, der in Deutschland gedreht wurde. Ein weiterer Erfolg war „Ich und die Kaiserin“ (1933, mit Lilian Harvey,  Conrad Veidt, Heinz Rühmann); die erste und einzige Filmregie des Komponisten Friedrich Holländer). Im selben Jahr verließ Mady Christians Deutschland. Sie spielte in den USA vorwiegend am Theater, trat aber auch immer wieder im Film auf. Während der McCarthy-Ära Ende der 1940er Jahre geriet sie in den Verdacht, Anhängerin der Kommunistischen Partei zu sein. Ihre Filmkarriere war damit endgültig beendet. Sie starb am 28.10.1951 an einem Gehirnschlag.

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Mady Christians

US-Trailer

Rekrut Willie Winkie (USA 1937 – DF 1937)

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US-Filmplakat

Rekrut Willie Winkie
Originaltitel: Wee Willie Winkie
Produktion: 20th Century Fox, 1937
Regie: John Ford
Deutsche Fassung: Tobis-Melofilm für Deutsche Fox Film AG, Berlin
Dialogregie: Reinhard W. Noack
Dialogbuch: Richard Busch
Tonsystem: Western Electric (USA) – Tobis-Klangfilm (D)
Deutscher Verleih:  Deutsche Fox Filmverleih, Berlin
Deutsche Erstaufführung:  29.12.1937

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Priscilla Williams        – Shirley Temple         Carmen Lahrmann
Sgt. McDuff                   – Victor McLaglen        Hanns Eggerth
Oberst Williams           – C. Aubrey Smith        – Walter Werner
Joyce Williams              – June Lang                     Dolly Raphael
Lt. Brandis                     – Michael Whalen        Fritz Ley
Khoda Khan                   – Cesar Romero            Karl Meixner
Frau Allardyce               – Constance Coller     Lilli Schönborn
Elsie Allardyce               – Bunny Beatty            – Christine Grabe
Soldat Mott                     – Douglas Scott            Rolf Günther
Mohammed Dihn         – Willie Fung                Wolf Trutz
Bagby                               – Brandon Hurst          Guido Goroll

Inhalt:

Die mittellose Joyce Williams reist anno 1897 mit ihrer kleinen Tochter Priscilla nach Indien zu ihrem Großvater, Oberst Williams. Dort kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Einheimischen unter dem Kommando von Khoda Khan und den britischen Truppen. Priscilla beschließt, Soldat zu werden. Sergeant McDuff hilft ihr dabei. Eines Tages kehrt McDuff von einem Patrouillenritt schwer verwundet zurück; sein Trupp war in einen Hinterhalt geraten. Nun beschließt Priscilla, dem unsinnigen Töten ein Ende zu machen- sie verhandelt mit den Aufständischen…

Anmerkungen:

In der deutschen Fassung wird die Rolle der „Joyce“ von Dorothea „Dolly“ Raphael gesprochen. Dolly Raphael, deren Lebensdaten unbekannt sind, spielte ab 1931 kleinere Rollen im deutschen Film, so in „Pour lé Merite (1938) oder in „Nanette“ (1940).

Priscilla nimmt Abschied von Sergeant Duff (Originalversion)