Menschen im Hotel (USA 1932 – DF 1932/33)

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Menschen im Hotel
Originaltitel: Grand Hotel
Produktion: MGM, USA, 1932
Regie: Edmund Goulding
Deutsche Fassung: MGM Studios Hollywood/USA
Dialogregie: Edgar G. Ulmer (?)
Dialogbuch: ?
Tonsystem: Western Electric
Deutscher Verleih: MGM, Berlin
Deutsche Erstaufführung:  14.02.1933, Berlin (Capitol)

Rolle- DarstellerDeutsche Stimme:

Grusinskaja                            – Greta Garbo                Aida Stuckering
Baron Gaigern                        – John Barrymore         Egon von Jordan
Frl.  Flamm (Flämmchen)  – Joan Crawford            – ?
Preysing                                   – Wallace Beery             – ?
Otto Kringelein                      – Lionel Barrymore      – ?

MGM hat den Film 1954 neu synchronisiert; und zwar mit Ingeborg Grunewald (Garbo), Friedrich Joloff (John Barrymore), Walther Suessenguth (Beery) und Alfred Balthoff (Kringelein).

Inhalt:

Im „Grand-Hotel“ treffen diverse Schicksale aufeinander: der mittellose Baron Gaigern, der sich als Hoteldieb durchschlägt; die Primaballerina Grusinskaja, die gerade ihre Midlife-Crisis erlebt, der todkranke Buchhalter Kringelein, der die Machenschaften seines Chefs, Generaldirektor Preysing, durchschaut hat, und ihn nun an seinen Betrügereien hindern will; und die Hotelsekretärin, die alle nur „Flämmchen“ nennen, die gelegentlich schon einmal bei einem Hotelgast übernachtet.

Anmerkungen:

Die ist eine jener frühen Produktionen, die noch in Hollywood selbst synchronisiert wurden. Entsprechend dünn fällt leider die Synchronbesetzung aus. Informationen zu den deutschen Bearbeitungen made in Hollywood sind leider kaum zu bekommen. Allerdings kann man eines als gesichert ansehen: die Garbo hat sich niemals selbst synchronisiert! Immer wieder finden sich in Literatur oder im Internet Hinweise, dass Greta Garbo sich in einer (oder mehreren) deutschen Fassungen, die in Hollywood hergestellt wurden, selbst synchronisiert hat. Die „Göttliche“ war nur in einem Film mit ihrer eigenen Stimme auf deutsch zu hören: das war in ihrem ersten Tonfilm „Anna Christie“ (1930). Und zwar in der deutschsprachigen Version. Eine Version und keine Synchronisation!

Greta Garbos Stimme gehört hier der Schauspielerin Aida Stuckering (auch: Stukering, 1896 [oder 1897]-1983). Nach der Schauspielausbildung war sie in Magdeburg tätig. Es folgten fünf Jahre am Theater in Essen; gefolgt von zwei Jahren in Düsseldorf. Nachdem sie in Frankfurt/Main großen Erfolg im Eichendorff-Stück „Die Freier“ hatte, wurde sie von Ernst Legal ans Staatliche Schauspielhaus nach Berlin engagiert, wo sie die gleiche Rolle spielte. Eine weitere Theaterstation war das „Deutsche Theater“ in Wien. 1932 wurde sie von MGM engagiert, in drei Filmen Greta Garbo zu synchronisieren. Darüber gab es einen kleinen Bericht im „Hollywood Filmograph“ Anfang 1933:

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Die Angabe, sie müsse wg. Filmverpflichtungen nach Berlin zurückkehren, dürfte ins Reich der Fabel gehören. In Filmen war Aida Stuckering nach meinem bisherigen Wissensstand niemals zu sehen. Bei den drei genannten Filmen kann es sich eigentlich nur um „Helgas Fall und Aufstieg“, „Mata Hari“ sowie „Menschen im Hotel“ handeln.

 

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